Der zweiteilige Bürstenkopf der „Unkraut“- oder botanisch korrekter: Wildkräuterbürste kommt in Unter- und Oberteil zerlegt zusammen mit einem Adapterring, einem Kombi-Steckschlüssel mit passender Tiefe, 30 m Nylonfaden mit 4 mm Durchmesser und einer bebilderten, sehr detaillierten und ausführlichen Anleitung in deutscher Sprache in einem kompaktem Karton. In diesem ist zusätzlich eine kleine Karte mit einem QR-Code beigelegt, über den man eine Seite auf der Website des Herstellers erreicht, auf der man ein Geschenk (kostenloser Mähfaden) anfordern kann, wenn man eine Bewertung für das Produkt abgibt.Zur Inbetriebnahme ist neben der exakt beschriebenen Montage des Bürstenunterteiles auf der Motorsense das Zuschneiden von, je nach Motorstärke des Antriebs, vier bis acht Fäden in einer möglichst gleichen Länge erforderlich. Es ist nicht ganz einfach, dabei genau die vom der Hersteller empfohlene Länge von 35 cm pro Faden einzuhalten, weil der aufgerollte Nylonfaden sehr starr ist, was das exakte Abmessen erschwert. Die zugeschnittenen Fäden werden dann so, dass sie möglichst in identischer Länge aus diesen nach unten herausragen, zur Vermeidung von Unwuchten stets in symmetrischer Anordnung, durch jeweils zwei Löcher im Oberteil der Bürste geführt. Abschließend wird das Oberteil gegen den Uhrzeigersinn auf das zuvor an der Motorsense montierte Unterteil geschraubt. Um die Nylonfäden etwas elastischer zu bekommen, kann man sie vor der Montage einige Stunden in (warmes) Wasser einlegen. Aber auch ohne diese Vorbereitung lassen sie sich ohne Werkzeug leicht im Bürstenoberteil fixieren. Das antreibende Gerät (Motorsense/Freischneider) sollte eine Mindestleistung von 1,5 PS haben und benzinbetrieben sein.Die Rolle mit 30 m Faden reicht, abhängig von der Anzahl der verwendeten Fäden, für mindestens 28 und wenigstens 14 komplette Bestückungen der Bürste, wenn man in etwa die empfohlene Fadenlänge von 35 cm verwendet. Der Verschleiß ist in Abhängigkeit vom Einsatzgebiet (vor allem vom Untergrund und Stärke und Dichtigkeit des zu entfernenden Bewuchses) extrem unterschiedlich, hängt aber auch stark von der präzisen Führung der Motorsense ab. Da mein Freischneider nicht in die leistungsstärkere Kategorie fällt, habe ich lediglich vier Fäden verwendet, bei über 1,8 PS kann die Bestückung verdoppelt werden.Nachdem ich beim ersten Einsatz den Bürstenkopf zu dicht über die Steinplatten auf meiner Terrasse geführt hatte, waren innerhalb von einer Minute sämtliche vier montierten Fäden komplett abgeschliffen. Danach habe ich, mit mehr Vorsicht, eine Fläche von knapp 15 Quadratmetern der Platten ohne erkennbaren Verschleiß der Fäden von einer dünnen Moos- und Algenschicht gereinigt. Das nahm lediglich einige Minuten in Anspruch und ersparte mühsames Bücken, manuelles Kratzen und Schaben, umweltbelastendes Abflämmen oder den Einsatz chemischer Mittel. Ein schmaler Streifen von Kopfsteinpflaster zwischen Terrasse und Gehweg, der manuell aufgrund der tiefen Ritzen besonders schwer von Grünbewuchs zu säubern ist, ließ sich ebenfalls im ersten Durchgang ohne merklichen Verschleiß der Fäden von teilweise tief wurzelndem Grasbewuchs reinigen. Persönlich würde ich es bevorzugen, wenn die Fäden bereits in passender Länge geschnitten geliefert würden oder auf der 30 m langen Fadenrolle Markierungen in entsprechenden Abständen angebracht wären. Das ist jedoch eher eine Anregung als ein ernsthafter Kritikpunkt. Unter der Voraussetzung, dass man über eine Motorsense mit den erforderlichen Spezifikationen verfügt, ist diese auf starre Borsten verzichtende Bürste besonders dort eine sehr gute Wahl, wo man harten Untergrund von Bewuchs reinigen möchte, ohne ihn zu beschädigen oder durch Kratzer/Schleifspuren optisch zu beeinträchtigen. Der Preis ist angemessen, die Nutzung der Bürste im Vergleich zu chemischen Mitteln und Abflämmen umweltfreundlich, Material- und Verarbeitungsqualität bewegen sich auf hohem Niveau, die Gebrauchsanleitung lässt keine Fragen offen. Das verdient rundum fünf Sterne.